Solingens beliebte Soul-, Blues- und Rockband, die ihr Publikum mit ihrer vielfältigen Musik auf eine Reise in die Zeit der großen Oldie-Hits und Rock-Klassiker mitnimmt.
Als Hermann Daun pünktlich um 20 Uhr das Mikro zu sich drehte und die ersten Joe-Cocker-Töne hineinsang, strömten Fans immer noch weiter in den Walder Kotten. Freie Stühle gab es da schon längst nicht mehr und auch die Stehplätze wurden allmählich knapp. „Heute sind wir vom Publikumsinteresse überrollt worden“, sagte Wolfgang Müller vom Walder Bürgerverein. „Die ersten standen schon eine halbe Stunde vor Einlass vor der Tür“. Dass der zweite Auftritt von Hermann Daun mit seinen Blues- und Soul-Mitstreitern Harry Esser (Gitarre), Frank „Boenny“ Bönnhoff (Bass), Winnie Hassel (Schlagzeug) und Jürgen Spitzer (Keyboard) binnen eines Jahres im Walder Kotten derartig ziehen würde, hätte er nicht erwartet.
„Fast tut es mir leid, dass wir heute keinen Eintritt nehmen“, scherzte Müller, war aber optimistisch, dass der „Spendeneimer“, der im Laufe des Abends kreiste, am Ende gut gefüllt sein werde. Gut, dass das Wetter mitspielte, so konnten sich immer mehr- Downtown-Freunde außen vor die roten Ziegelwände des urigen Kultur-Tempels stellen und durch die geöffneten Fenster und die offene Eingangstür reichlich der kultigen handgemachten „Mucke“ hören, die die Alt-Rocker mit wachsender Begeisterung zu ihren Fans hinüberspielten.
Musik aus der Urzeit des Rocks begeisterte die Besucher
Die rauchige Stimme von Sänger Hermann Daun mischte sich mit metallenen Beckenklängen, Gitarre und tiefem Bass zu den „ehrlichen und geradeaus unverwechselbaren“ Klängen, mit denen die fünf Musiker ihren Stil beschreiben. Und so wurde der Walder Kotten für gute zwei Stunden ein Revival-Ort für die Generation, die in ihrer Jugend in Jeans, grünem Parka und schulterlangen Haaren pubertierte und für die diese damals unkonventionelle Musik zur Gesellschaftskritik gehörte.
Inzwischen mit grauem Haupthaar, genoss „55 Plus“ die Emotionalität der „wilden“ Klänge und zudem das Treffen mit Gleichempfindenden. Von Stück zu Stück wuchs der Beifall für gutes Handwerk, Ausdruckskraft und Charisma der Musiker.